- Ohrid
- Ohrid['ɔhrit, makedonisch], deutsch Ochrid ['ɔx-], Ochrida ['ɔx-], Stadt in der Republik Makedonien, am Ostufer des Ohridsees, 42 100 Einwohner; Nationalmuseum; Handelszentrum; Textilindustrie, Kunsthandwerk, Fischfang, Fremdenverkehr. - Stadt und See mit seiner Umgebung wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.Ohrid ist zum Teil noch von Festungsmauern umgeben. In der Sophienkirche, einer Basilika (ursprünglich 9. Jahrhundert, später mehrfach umgebaut, im 15. Jahrhundert in eine Moschee umgewandelt), hervorragende Fresken (11.-14. Jahrhundert); in der Muttergotteskirche (13. Jahrhundert, auf Vorgängerbau des 9. Jahrhunderts; später in Clemenskirche umbenannt) ebenfalls bedeutende Fresken (13./14. Jahrhundert) und viele Ikonen (11.-14. Jahrhundert); Kirche Sankt Konstantin und Helena (14. Jahrhundert). Am Südufer des Ohridsees die Erzengelkirche (ursprünglich 10. Jahrhundert, im 15./16. Jahrhundert umgebaut, Anfang 19. Jahrhundert nach Brand erneuert) des ehemaligen Klosters Sveti Naum (905 gegründet).Das seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. bezeugte antike Lychnidos war seit 148 v. Chr. römisch und erhielt nach der Eroberung durch die Bulgaren 861 den Namen Ohrid. Ab 886 war es Ausgangspunkt der Slawenmission; 969-1018 Hauptstadt des Westbulgarischen beziehungsweise Makedonischen Reichs (u. a. Zar Samuil), seit 980 Sitz des bulgarischen Patriarchats, zwischen 1018 und 1767 Sitz eines autokephalen (griechisch-)orthodoxen Bischofs. Nach 1018 wechselte die Zugehörigkeit zwischen Byzanz, den Normannen, dem Despotat von Epirus und dem Serbenreich. 1398-1912 gehörte Ohrid zum Osmanischen Reich und fiel nach dem Zweiten Balkankrieg (1913) an Serbien; 1915-18 und 1941-44 bulgarisch besetzt, kam es 1944/45 zu Makedonien.
Universal-Lexikon. 2012.